Kunstwerke

Kometenjäger Rosetta  

Der Komet „Tschuri“ ist schwarz wie die Nacht und stinkt nach faulen Eiern und Pferdestall mit einem Hauch von Alkohol. Das haben die Messungen der Sonde Rosetta ergeben, die 500 Millionen Kilometer zurücklegen musste, um in die Umlaufbahn des Kometen zu gelangen.

Kurz zur Vorgeschichte: Tschuri wurde 1969 von den beiden ukrainischen Astronomen Klim Tschurjumow und Swetlana Gerassimenko entdeckt. Tschuris Dichte ist sehr gering, vergleichbar etwa mit Kork. Zudem besitzt seine Oberfläche zahlreiche Poren und Hohlräume. Sobald er in die Nähe der Sonne gelangte, steigerte sich seine Aktivität. Das Ergebnis: gewaltige Fontänen aus verdampfendem Eis und Kometenstaub. Beides wurde mit bis zu 300 Kilogramm pro Sekunde ins All geschleudert.

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Während der zweijährigen Umkreisung des Kometen galt es, die Navigation der Sonde vor diesen Eruptionen zu schützen. Dazu brachte man Rosetta auf eine höhere Umlaufbahn. Zeugnis dieses Spektakels sind die fantastischen Nahaufnahmen, die von einem Millionenpublikum weltweit beobachtet wurden. Die preisgekrönten Fotografien setzten den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die mit der Sonde gewonnen werden konnten, zweifelsfrei die Krone auf und werden in den kommenden Jahren gewiss unzählige Doktorarbeiten von Astrogeologen, Astrobiologen und Planetenforschern beschäftigen. Seit ihrem gezielten Sturz auf die Oberfläche des Kometen ist Rosetta gemeinsam mit Philae stumm auf dem Weg Richtung Jupiter. Es heißt also Abschiednehmen von einem zehn Milliarden Tonnen schweren Himmelskörper und vom wichtigsten Projekt der Europäischen Weltraumorganisation.– Die Abenteuer der Raumsonde Rosetta haben uns den Weltraum über eine lange Strecke hin näher gebracht, wir werden die Mission genauso wie Tschuri vermissen.

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Credit: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA 


Ausstellungen (Auswahl)

Einzelausstellungen

2016-2017

KOMETEN, Die Mission Rosetta, Naturkunde Museum Berlin, 09.08.2016 - 24.01.2017

Auszeichnungen

Sony World Photography Award 2016